Familie von Alemann

Johann Ziering (Scheyring)Alter: 50 Jahre15051555

Name
Johann Ziering (Scheyring)
Nachname
Ziering (Scheyring)
Vornamen
Johann
Geburt 10. März 1505
HeiratAnna (Margareta) AlemannDiese Familie ansehen
1535 (Alter 29 Jahre)

Geburt einer Tochter
#1
Margaretha Ziering
11. Januar 1537 (Alter 31 Jahre)
Geburt eines Sohns
#2
Hermann Ziering
7. September 1538 (Alter 33 Jahre)

Geburt einer Tochter
#3
Katharina Ziering
19. März 1541 (Alter 36 Jahre)

Geburt einer Tochter
#4
Anna Ziering
20. Oktober 1543 (Alter 38 Jahre)

Geburt eines Sohns
#5
Johann Ziering
5. Juli 1546 (Alter 41 Jahre)

Geburt einer Tochter
#6
Elisabeth Ziering
31. Dezember 1549 (Alter 44 Jahre)

Geburt eines Sohns
#7
Thomas Ziering
6. März 1551 (Alter 45 Jahre)

Geburt eines Sohns
#8
Daniel Ziering
25. März 1555 (Alter 50 Jahre)

Beruf
Dr. jur. / Bürgermeister / Kanzler
ja

Tod 8. Mai 1555 (Alter 50 Jahre)
Familie mit Anna (Margareta) Alemann - Diese Familie ansehen
er selbst
Ehefrau
Heirat: 1535
2 Jahre
Tochter
20 Monate
Sohn
3 Jahre
Tochter
3 Jahre
Tochter
3 Jahre
Sohn
4 Jahre
Tochter
14 Monate
Sohn
4 Jahre
Sohn

Notiz

Nachdem Johann durch Privatunterricht zu den höheren Studien vorbereitet worden war, studierte er im Sommer 1521 in Leipzig. Die von Luther und Melanchthon ausgehende geistige Bewegung zog ihn alsbald nach Wittenberg. Er studierte hier Humaniora und Philosophie. Am 17.10.1528 Magister der freien Künste. (Sub decanatu magistri Jacobii Melichii [medic. Doctor et prof.] in artium magistros promoti sunt 17 calendas Octobris A 1530 Johannes Ziring Magdeburgensis). Am 11.5.1530 aufgenommen in die philosophische Fakultät der Universität Wittenberg. (Sub decanatu magistri Viti Wynsemii receptus est ad facultatem artium venerabilis dominus magister Joanes Gehyringus Magdepurgensis 30 XI calendas Maii); hierzu Randbemerkung Ziring. 1531 ging er nach Italien und studierte in Bologna und Siena Rechtswissenschaften. 1532 procuratorum consiliarius. 1533 eques auratus artium et juris utriusque doctor. Mit dem Titel ,Eques auratus" wurde er durch den römischen Hof-Pfalzgrafen Achilles Boccius bekleidet. Er kehrte in diesem Jahr nach Magdeburg zurück und verheiratete sich sodann 1535. 1536 Rat des Herzogs Heinrich von Braunschweig und Rat des Erzbischofs Christoph von Bremen. 1539 erster Bürgermeister von Magdeburg. 1540 im ,alten Rate" von Magdeburg. 1541 im ,oberalten Rate" von Magdeburg. 1542 erster Bürgermeister von Magdeburg. Er war einer von vier Abgeordneten, die von den Evangelischen Anfang 1540 nach Gent an Kaiser Karl V. geschickt wurden, um von ihm die Bestätigung des am 19. April 1539 zwischen den Evangelischen und den Katholischen zu Frankfurt verabredeten Anstandes zu erbitten. Er ließ den Roland in Magdeburg erneuern. (Inschrift: Rolandum vix vetustate agnitum, Consules D. Joan Scheyring, artium et utriusque Juris Doctor et D. Heyne Aleman, SPQm expensis renovari ac restaurari curarunt. Anno Domini M. D. XXXIX") und die Magdeburger Schöppenchronik von einer älteren Magdeburger Handschrift abschreiben. Zur Schöppenchronik hat er auf Bl. 348a mit flüchtiger Hand eingetragen: ,Disse Magdeburgesche Chronica hat Georgius Krause geschrieben aus pauls schmides des fleischers geschribbenem Chronico, anno 1540 am monate Januarii, drweile ich ein halb Jhar langk bei Keyserlicher Mat. zu Gendt in Flandern war von wegen aller Evangelischen stende unzer lieber Herre godt gebe das ich und meine Kindlein solche Chronica sehliglichen lesen und gebrauchen mögen, Amen." Die Stadt Magdeburg verdankt ihm aber nicht nur das älteste und beste Exemplar der niederdeutschen Schöppenchronik, sondern auch den Besitz des schönen Pergamentcodex vom Sachsenspiegel. 1543 trat er in mecklenburgische Dienste, er rückte zum Kanzler auf. In der Schöppenchronik heißt es (1550?): ,Nichts aber desto weniger unterlies hertzog Moritz von Sachsen und der von Brandenburgk sambt andern der Stadt zimliche andere mittel fürzuschlagen, und kam Fürst wolff von Anhalt selbst persönlich den 12. Octobris herin umb underhandlungk, auch sein folgender Tage D. Johan Scheyring und D. Johan Holstein, beide Magdeburger Stadtkinder, von einem part zum andern geritten, ist aber alles ohne frucht abgegangen ..." 1552 in Magdeburg als Geheimrat des Bischofs Joachim II. von Brandenburg und des Grafen Gebhard von Mansfeld. Er besaß in Magdeburg ein Haus an der St.-Ulrichs-Kirche, das er bewohnte, und einen Garten; denn in Bd. 27 der Chronik der deutschen Städte heißt es S. 96 ,uf den steinweck bey D. Johans Szyrings seligen Erbengarten hinan". Der Pfarrer der Kirche zu S. Johannis in Magdeburg, Johann Resner, sagt über ihn (1611): ,Mit wahren grossen Gaben aber deß Verstandes und Gemüthes Gott vom Himmel diesen Mann gezieret ist aus seinen Monumentis zu ersehen. Dann wegen seiner Geschicklichkeit Doctoris gradum in utroq. Jure durch Gottes Gnaden erlangt, auch mit solcher Beredsamkeit, Erfahrung und Ansehen begabet gewesen, daß er dem Bürgermeister Ampt der Alten Stadt Magdeburgk mit Ruhm vorgestanden: Bischofflicher Bremischer und Brandenburgischer: wie auch Fürstlicher Sächsischer und Braunschweigscher Rat und Fürstlicher Meckelburgischer Cantzler worden. Welche Empter Er durch Göttliche Verleyhung so getrew und rühmlich bedienet, daß Er zum Ritter geschlagen worden. Daher Er auch wegen seiner vornemen Gaben, Empter und Trew Fürstlichen und Adelspersonen auch vornemen gelährten Leuten bekannt, lieb und werth gewesen. Wie dann auch der vornehmer gelährter und Sprachkundiger Mann Her Abdias Praetorius weilandt dieser Magdeburgischen Schulen wolverdienter Rector von dem Herrn Doctore Johanne Schwiringio eine eruditissimam orationem geschrieben. Und ihn wegen seiner Geschicklichkeit, Weisheit und Beredtsamkeit auchtapfferen Ansehen hoch gerühmt." In dieser ,Oratio" heißt es hinsichtlich der Geburt ,eodem die & insuper eadem fere hora clarissimam solis lucem aspexit, quibus biennio ante Ferdinandus Romanorum Rex in mindum editus erat". Damit können wir über die mehrfach aufgestellten Behauptungen, der 10. März sei der Tauftag und das Geburtsjahr sei 1500, als erledigt hinweggehen, zumal auch der Zieringschen Register als Geburtstag den 10. März 1503 ange-ben; der Geburtstag von Ferdinand I. ist tatsächlich auch der 10. März 1503. Aus der ,Oratio" erfahren wir weiter, daß Johann ein treuer Bekenner Christi war, vertraut mit Luther umging und ein großer Freund des Archidiacon. und Diacon. M. Stephan Tucher in Magdeburg war, der zu seiner Familie (,ex eodem sanguine") gehörte; vgl. unter IV 5.