Familie von Alemann

Johann Ernst von Alemann

Johann Ernst von AlemannAlter: 74 Jahre16831757

Name
Johann Ernst von Alemann
Nachname
von Alemann
Vornamen
Johann Ernst
Geburt 1683

HeiratAbigall Elisabeth von BorckeDiese Familie ansehen
um 1732 (Alter 49 Jahre)

Tod 4. Juni 1757 (Alter 74 Jahre)

Notiz

Er war 1684 geboren und sollte ursprünglich Kaufmann werden, trat jedoch 1702 in preußische Dienste als Gemeiner des Du-Veyne-Dragonerregiments, machte 1708 Oudenarde und 1709 Malplaquet mit und erhielt eine Kugel ins Bein, die ihn aber nicht belästigte. 1715 beteiligte er sich am nordischen Kriege und war vor Stralsund mit dabei. 1717 zum Leutnant, 1722 zum Stabshauptmann ernannt, erhielt er 1722 eine Kompagnie. Bei der Teilung des Regiments kam Johann Ernst mit seiner Kompagnie zum Sonsfeldischen Dragoner-Regiment. Am 31. (21.?) 10.1731 erhob ihn König Friedrich Wilhelm I. in den erblichen preußischen Adelsstand und erteilte ihm ein Wappen: Vier brennende ins Kreutz gesetzte Grenaden (Granaten), die erste von schwarz und roth . . . die vierte im grünen Felde. Turnierhelm mit Adlerflug. Hinter dem Schilde zwei Esponions im Andreaskreutz. Helmdecken rechts Silber und Schwarz, links Gold und Rot. 1732 erteilten ihm die Stände von Hinterpommern das Indigenat. Nachdem er die Tochter des Philipp Stephan von Borcke, Abigall Elisabeth († 4.3.1759), geehelicht hatte, erwarb er wiederkäuflich die Güter Kanckelsitz und Lassentin bei Labes in Hinterpommern. Am 15.5.1734 wurde er Major im Regiment. Friedrich II. ernannte ihn 1741 zum Oberstleutnant. Wegen Gicht erbat er seinen Abschied, aber König Friedrich ließ ihn nicht gehen. Johann Ernst machte den Feldzug in Böhmen mit und wurde dann mit dem Regiment Dragoner Prinz Ludwig Eugen von Württemberg, zu dem er gehörte, nach Jägerndorf beordert, wo er Gelegenheit fand, dem Regiment Ziethen-Husaren gegen die Österreicher zu helfen. Bei dem Dorfe Soppau gerieten die Preußen in einem hohlen Wege in schweres Geschützfeuer. Das feindliche Fußvolk rückte von den Bergen geschlossen gegen die Preußen an. Aber die Regimenter Württemberg-Dragoner und Ziethen- Husaren, die den Nachzug hatten, hieben so tapfer und glücklich in das ungarische Fußvolk ein, daß sie unter demselben ein großes Blutbad anrichteten. Sämtliche Stabsoffiziere des Regiments Württemberg bekamen den Orden pour le merite. Weiter zeichnete sich Johann Ernst am 4.6. bei Hohenfriedberg aus, er wurde am 26.7.1745 Oberst. Der Oberst focht dann glücklich bei Neustadt und Kunzendorf, wo die Dragoner zum Feuergefecht absaßen, ferner bei Cosel, Hultschin, Oderberg und bei dem Einfalle in Mähren. Am 6.12.1750 wurde er zum Generalmajor der Reiterei ernannt und zum Kommandanten des Regiments Schwerin. 1751 wurde er Chef eines Regiments, das von 1751– 1755 seinen Namen trug (es war das spätere Dragoner-Rgt. König v. Bayern Nr. 1). 1754 brach er durch Sturz mit dem Pferde im Manöver bei Schwed die linke Schulter. Als sich das Leiden nicht besserte, erhielt der General 1755 seinen Abschied. Er starb am 4.6.1757, seine Frau am 4.3.1759. In Ledeburs Adelslexikon steht, daß der Johann Ernst verliehene Adel 1762 wieder erloschen ist, was besagt, daß die im Testament genannten Offiziere sämtlich im 7jährigen Kriege blieben, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen. Das Testament des Johann Ernst lautet: “Im Namen der heiligen und hochgelobten Dreieinigkeit. Amen. Die Betrachtung meiner Johann Ernst von Alemann durch Gottes Gnade erreichten Jahre und da ich nicht weiß, wie bald Gott über mir gebieten möchte, veranlasset mich, ernstlich an mein herannahendes Ende zu gedenken und mein Haus zu bestellen. Wannenhero ich wohlbedächtig und aus freien Willen, von Niemand überredet, mein Testament und letzt Willensdisposition annoch bei guten Gemüths und Leibeskräften folgendermaßen errichtete und declarire. Zuvörderst preise ich in wahrer Herzensdemuth die große Barmherzigkeit und Liebe meines Schöpfers, welche er mit von meiner Jugend an bis jetzo in mancherlei Gefährlichkeiten erwiesen, daß ich billig ausrufen muß: Gott! Du bist mein Gott, mein Erhalter und Versorger gewesen, ich bin viel zu geringe aller Barmherzigkeit und Güte, als Du mir von Kindheit an in dem ganzen Laufe meines Lebens widerfahren lassen. Dein Name sei gelobt von nun an bis in Ewigkeit. Gedenke auch mein in der letzten Todesstunde, nimm meine Seele um Christi Willen zu Gnaden an und erquicke sie vor Deinem heiligen Thron ewiglich. Nach meinem zu erwartenden seeligen Abgehen soll mein verblichener Leichnam in der Kirche zu Kankelsitz ohne Zeremonien oder Gepränge, christlichem Gebrauche nach zur Erde bestattet werden und daselbst des lieben jüngsten Tages nebst der Wiedervereinigung mit der Seele erwarten.” Seine Frau ernannte er zur Universalerbin, falls sie seinen Namen beibehalte. Es folgen dann zahlreiche Legate an die Mitglieder der Familie. Dann für sämtliche Domestiken, auch die gewesenen, die Armen, die Kirche und Schule seines Geburtsortes Berholzhausen. Das Testament ist 1755 verfaßt, 1757 vervollständigt worden.

MedienobjektJohann Ernst von AlemannJohann Ernst von Alemann
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Bildmaße: 300 × 424 Pixel
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Notiz: Ist das das richtige Bild?